Ende Februar ging es für die Schachkinder der Grundschule Wehrendorf zum Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht, um dort das Weser-Ems-Finale im Schulschach zu spielen. Alle waren hochmotiviert und ließen sich auch durch die in diesem Jahr sehr widrigen Anreisebedingungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht aus der Ruhe bringen. Am Start waren viele „alte Bekannte“ der letzten Jahre: Aus dem LK Osnabrück neben der GS Wehrendorf die GS St. Martin Hagen a.T.W., aus dem LK Emsland die GS Amandusschule Aschendorf 1 und 2, aus dem LK Oldenburg die Hermann-Ehlers-Schule Oldenburg und die GS Am Grünen Kamp Delmenhorst sowie aus Ostfriesland die Finkenburgschule Aurich 1 und 2.
Die GS Wehrendorf in der Besetzung Lias Neudert, Lotte Riefenstein, Damian Ksionsko und Till Tontrup sowie Ersatzspieler Alexander Bulba startete gegen die GS St. Martin aus Hagen a.T.W. mit einem 2:2 Unentschieden. Same procedure as last time, denn erst im Januar hatten sich beide Teams mit dem gleichen Resultat getrennt, was letztlich dem Wehrendorfer Team zum Gesamtsieg im Schachbezirk Osnabrück-Emsland gereicht hatte. Sollte es auch in Bad Zwischenahn so kommen?
Weiter ging es gegen die Amandusschule Aschendorf 1, wo man sich knapp mit 2,5:1,5 durchsetzen konnte. Ungewöhnlich knapp, um genau zu sein, denn nur 4 Wochen zuvor hatte man diesen Gegner noch mit 4:0 klar in die Schranken weisen können. In Runde 3 stand am Ende dann besagtes 4:0 gegen Aschendorf 2. Sehr gut, endlich der erhoffte klare Sieg!
Nun aber wurde es spannend im Kampf um die beiden Landesfinal-Tickets nach Hannover, denn der nächste Gegner hieß Aurich 2. Im letzten Jahr konnte man dieses Team mit 3:1 besiegen, verlor gegen deren erste Mannschaft allerdings deutlich mit 0:4. Wie sollte es diesmal ausgehen?
Um es kurz zu machen, gegen Aurich 2 setzte es eine knappe und leider sehr vermeidbare 1,5:2,5 Niederlage. Sehr, sehr schade! Zusätzlich zum Sieg an Brett 2 durch Lotte Riefenstein hätten an zwei Brettern die Wehrendorfer leicht einen Sieg einfahren können, da sie deutlichen Materialvorsprung hatten (Turm) oder wie in einem Fall leider ein Grundreihenmatt übersahen. Der Ersatzspieler von Brett 4 sah es als Zuschauer von außen sofort und drückte seinem Freund die Daumen, dass auch er es sehen würde. Doch leider war dies nicht der Fall. Dies war zwar sehr schade, ist aber auch kein Drama, denn jeder Schachspieler weiß, dass man von außen immer mehr sieht als wenn man unter Druck am Brett sitzt und selber spielt. Fehler gehören also zum Schach dazu und sind völlig okay.
Mit dieser Niederlage würde das Erreichen von Platz 2 im Turnier fast unmöglich werden. Doch die Wehrendorfer Schüler rappelten sich wieder auf, nach dem Motto: Jetzt erst recht!
Zunächst siegte Wehrendorf gegen Delmenhorst mit 3:1. Toll gemacht! Doch es blieb nicht viel Zeit zur Freude, denn anschließend ging es -wie ein Kind es im Computerspiel-Jargon formulierte- gegen den Endgegner: Das Team Aurich 1. Alles andere als eine deutliche Niederlage war unrealistisch. Und doch begann Wehrendorf furios: Damian Ksionsko und Alexander Bulba an Brett 3 und 4 konnten unerwartet schnelle Siege einfahren und Wehrendorf führte tatsächlich mit 2:0. Wahnsinn, was war denn hier los? Zum Verständnis: Aurich 1 hatte erst vor 8 Monaten mit nahezu der identischen Mannschaft Platz 5 bei den Deutschen Meisterschaften belegt. Unfassbar! Es fehlte den Wehrendorfern also nur noch ein halber Punkt zum Sieg. Leider waren die Auricher routiniert genug, sich durch den 0:2 Rückstand nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und konnten am Ende noch ein 2:2 Unentschieden retten. Trotzdem eine absolute Spitzenleistung der Wehrendorfer gegen diesen übermächtigen Gegner, auf die sie sehr stolz sein können. Es war übrigens der einzige Punkt, den Aurich 1 im ganzen Turnier überhaupt abgeben musste.
Nach dem Unentschieden gegen den haushohen Favoriten aus Ostfriesland kam es also auf die 7. Runde an. Hier ließen die Grundschüler ihrem Gegner absolut keine Chance. Endergebnis: Wehrendorf-Oldenburg 4:0. Ein tolles Resultat, das letztlich immerhin zu einem Platz auf dem Siegertreppchen und zur Bronzemedaille reichte. So war es nicht schlimm, dass das I-Tüpfelchen (Platz 2 mit der Qualifikation für Hannover) knapp verpasst wurde. Mit Platz 3 und 10:4 Punkten hinter Aurich 1 (13:1) und Aurich 2 (11:3) hat Wehrendorf trotzdem auch auf Weser-Ems-Ebene gut abgeschnitten und den Altkreis Wittlage einmal mehr erstklassig vertreten. Herzlichen Glückwunsch aber auch nach Aurich. Respekt! Wer mit zwei Teams so stark spielt, der hat die Landesfinalteilnahme in Hannover auch redlich verdient. So fair muss man sein!
Das Team des Gymnasium Bad Essen mit Max Tontrup, Levi Neudert, Jonah Rich, Nora Höckmann sowie Noah Rich zeigte bei seinem Debüt auf Weser-Ems-Ebene in der WK 4 ebenfalls eine gute Leistung. Nach 4 Siegen (gegen die OBS Hasbergen 3,5:0,5 , das Mariengymnasium Jever 3:1, die Cäcilienschule Oldenburg 4:0 und JAG Emden 2,5:1,5), 1 Unentschieden (gegen das Georgium Lingen 2:2) und 2 Niederlagen (gegen das Franziskusgymnasium Lingen 0:4 und das Ulricianum Aurich 0:4) belegten die Kinder, die alle Teil der Wehrendorfer GOG-Schach-AG sind, mit 9:5 Punkten hinter dem Ulricianum Aurich, dem Franziskusgymnasium Lingen und dem Georgium Lingen am Ende einen guten 4. Platz in ihrer Altersklasse. Herzlichen Glückwunsch